Der Titel der Manifesta 11 «What people do for money» machte Hoffnung auf eine kritische politische Kunstausstellung. Da aber kritischen Fragen ums Thema Arbeiten in der Ausstellung nicht gestellt wurden, druckte ich die nicht gestellten Fragen auf Stickers. Diese klebte ich als Guerilla-Aktion bei den verschiedenen Standorten auf die Plakate der Manifesta.
Guerilla-Aktion zur Manifesta 11, Kunstbienale in Zürich, 2016
PROJEKTBESCHRIEB
Die Kultur in der Schweiz wirkt häufig brav und unauffällig. Wäre die Manifesta nicht der Moment gewesen andere Zeichen zu setzen? Die Manifesta als europäische Ausstellung für Gegenwartskunst hat sich selbst zum Ziel gesetzt das psychologische Territorium in Europa auszuloten.
Der Titel «What people do for money» machte Hoffnung. Rund um das Thema Arbeiten lassen sich viele kritische Fragen stellen. Was machen wir für Geld? Warum arbeiten wir? Sind die gegenwärtigen Arbeitsbedingungen fair? Welchen Wert hat unbezahlte Arbeit?
Doch leider wurden meine Hoffnungen enttäuscht. Als Reaktion beschloss ich, die kritischen Fragen rund um das Thema Geld verdienen als Aufkleber zu drucken und diese bei den verschiedenen Standorten der Manifesta hinzukleben.
(Leider sind die Kleber zumeist sehr rasch wieder entfernt worden, typisch ordentliche Schweiz. Immerhin hat es ein Foto der Aktion in die offizielle Abschlusspublikation zur Manifesta geschafft.)
Bei einem Atelierfest (Open-Albizke) eröffnete ich zudem ein Rollendes Arbeits-Vermittlungsbüro (RAV), bei dem ich mit den BesucherInnen kurze Vermittlungsgespräche darüber führte, was ihnen Arbeit bedeutet. Die Essenz der Gesprächs habe ich jeweils in einem Satz zusammengefasst und gedruckt. Fazit: Der Begriff Arbeit wird stark mit Geld, Belastung und Zwang verbunden.